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Und was ist mit den guten Vorsätzen?

Mit den guten Vorsätzen zum Jahresbeginn ist es ja so wie mit den meisten Diäten. Es wird lange geplant, „jetzt aber wirklich“, der Plan steht, die Motivation ist da. Jetzt müssen wir nur noch auf Montag warten. Oder halt auf den 01.01. und dann starte ich richtig durch. Ende Januar (oder Ende der Woche) ist die Motivation kaum noch spürbar, die ersten guten Vorsätze wurden über Bord geworfen und der Alltag zieht wieder ein.

Also warten wir auf den nächsten Montag, den nächsten Sommer, das nächste Jahr.

Das Problem mit guten Vorsätzen ist, dass sie in den meisten Fällen nicht nachhaltig sind. Ob es ein Vorsatz fürs neue Jahr, eine Veränderung ab nächstem Montag oder eine neue Routine ab nächstem Monat sein sollen. Der Leidensdruck ist da, es entsteht ein Wunsch nach Veränderung und am Ende ist doch alles wieder so wie vorher. Wieso ist das so? Wie kommt es, dass neue Vorsätze für die meisten nicht funktionieren?

Zum einen ist ein wesentlicher Bestandteil des Scheiterns nicht der Vorsatz selbst, sondern die Planung dahinter. Erwiesenermaßen kann man Ziele besser verfolgen, je konkreter sie formuliert sind. Im Job sagen wir den Mitarbeitern ja auch nicht, dass sie mal mehr Umsatz machen sollen, sondern wir vermitteln, wie viel mehr Umsatz in welchem Bereich sie bis zu welchem Zeitpunkt erreicht haben sollen.

Vorsätze sind zum Scheitern verurteilt, wenn sie nicht gut geplant werden, nicht deutlich formuliert sind und unrealistisch sind.

Um nachhaltige Veränderungen einzuführen ist es also essentiell, sich ausreichend und detailliert Gedanken dazu zu machen und sie idealerweise auch genauso zu notieren.

  • Was genau möchte ich erreichen? Was gehört dazu? Was bedeutet das genau für mich?
  • Was genau ist mein Ziel? Wie kann ich mein Ziel messbar machen? Woran werde ich merken, dass ich das Ziel erreicht habe?
  • Welchen Einfluss habe ich selber auf die Zielerreichung? Was trage ich dazu bei? In wieweit bin ich auf Hilfe/ Unterstützung aus dem Außen oder äußerliche Faktoren angewiesen?
  • Ist es realistisch, dass ich dieses Ziel in diesem Zeitraum erreiche? Wie viel Zeit/ Energie muss ich dafür aufwenden? Passt das in meine aktuelle Lebenssituation? Merke: sowohl zu große Ziele, als auch zu kleine Ziele sind demotivierend: wenn sie gänzlich unerreichbar sind, werden wir immer einen Widerstand empfinden überhaupt zu beginnen. Wenn sie zu leicht erreichbar sind, nicht genügend Motivation, um überhaupt zu starten.
  • Bis wann möchte ich mein Ziel erreichen? Nächstes Jahr oder nächsten Monat sind hierbei keine nützlichen Zeithorizonte – je genauer der Termin bestimmt wird, desto besser.

Ein weiterer Aspekt, der enorm wichtig ist, ist unsere innere Einstellung. Oftmals erlauben wir uns selber noch nicht, an einen bestimmten Punkt zu kommen. Wir müssen noch eine Beförderung abwarten, einen Lehrgang absolvieren, X kg abnehmen oder Y€ mehr verdienen, BEVOR wir endlich unser Ziel erreichen dürfen. Diese Haltung ist eine Blockade unseres eigenen Systems. Wir verinnerlichen die Einstellung, dass erst noch etwas passieren muss, bevor wir eine Veränderung anstoßen können.

So verbringt man seine wertvolle Zeit mit Warten. Warten auf Freitag, um am Wochenende zu entspannen, warten auf Montag, um die Diät zu beginnen, warten auf das neue Jahr, um endlich die Weiterbildung zu machen.

Die beste Zeit für Dich ist immer jetzt!

Löse Dich von der Vorstellung, dass erst etwas passieren muss, bevor etwas anderes passieren darf. In den meisten Fällen hast Du nichts zu verlieren, wenn Du es einfach jetzt tust. Unsere innere Überzeugung ist unser größter Antreiber (oder unsere größte Bremse), erlaube dir also, die Veränderung anzustoßen, jetzt.

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